Die Würzel der Organisation reichen ins Jahr 1962, als sie im Umfeld der FIG gegründet wurde. Ihren heutigen Namen bekam CLGE während des FIG-Kongresses in Wiesbaden in 1972. Der
Europäische Rat für Vermessungswesen wurde zunächst von den damaligen neun Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft mit dem Ziel gebildet, die Römischen Verträge auch für den Beruf des Vermessungsingenieurs umzusetzen. Nach dem Stand von 2016 vertritt die CLGE Vermessungsingenieure aus 38 Ländern (Mitgliedsstaaten der EU, Kroatien, Island, Moldawien, Norwegen, Russland, die Schweiz, die ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien und Albanien).
Deutschland wird vertreten durch die Berufsverbände DVW und BDVI.
Zum 50. Jubiläum der Organisation hat CLGE im Jahr 2012 den "
Europäischen Tag der Vermessung und Geoinformation" ins Leben gerufen. Er sollte jährlich am 5. März, dem Geburtstag von Gerhard Mercator (05.03.1512 - 02.12.1594) begangen werden. Gleichzeitig wurde
Mercator an seinem 500. Geburtstag zum ersten
Europäischen Geodäten des Jahres ernannt. Die damit verbundenen Feierlichkeiten fanden in Brüssel statt.
Als Europäischer Geodät des Jahres folgten ihm im Jahr 2013 -
Galileo Galilei (Hauptfeierlichkeiten in Ungarn), in 2014 -
Friedrich Georg Wilhelm Struve (Hauptfeierlichkeiten in Brüssel?), in 2015 -
Euklid (Hauptfeierlichkeiten in Zypern), in 2016 -
Rugjer Josip Boškovic (Hauptfeierlichkeiten in Albanien und Kroatien), in 2017 -
Guillaume-Henri Dufour (Vorschlag aus der Schweiz), in 2018 -
Carl Ritter von Ghega (Vorschlag von Albanien und Österreich), in 2019 -
Eötvös Loránd (Vorschlag von Ungarn) und in 2020 -
Piri Reis (Vorschlag der Türkei).
Zum 5. "Europäischen Tag der Vermessung und Geoinformation" hat die kroatische Post am 8. April 2016 in Zagreb einen Sonderstempel verwendet. Neben dem Hinweis auf den Anlass wird im
Stempeltext auch der Rudjer Boscovic als der europäische Geodät des Jahres 2016 erwähnt. Die Abbildung zeigt die Erdkugel als eine sog. "Kartoffel" - ein 15.000fach überhöhtes Model des Geoides mit der Äquipotentialfläche des Schwerefeldes der Erde.
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Abb.: Rudjer Boscovic - Europ. Geodät des Jahres 2016 (Kroatien [2011], Mi... )
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Die
Europäischen Geodäten des Jahres auf weiteren Briefmarken:
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2012 - Gerhard Mercator (1512-1594) - flämischer Geograph, Kartograf, Kosmograf, Theologe und Philosoph:
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2013 - Galileo Galilei (1564-1642) - italienischer Universalgelehrte: Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker, Astronom und Kosmologe:
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2014 - Friedrich Georg Wilhelm Struve (1793-1864) - deutscher Astronom und Geodät:
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2015 - Euklid von Alexandria (ca. 3. Jh. v.Chr.) - antiker griechischer Mathematiker (v.a. die Bereiche Arithmetik und Geometrie):
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2016 - Rugjer Josip Boškovic (1711-1787) - kroatischer Mathematiker, Physiker und katholischer Priester, der auch in der Astronomie, Naturphilosophie und Dichtkunst sowie als Techniker und Geodät tätig war:
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2017 - Guillaume-Henri Dufour (1787-1875) - schweizer General, Ingenieur, Kartograf, Politiker und Humanist, Mitbegründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz; er erstellte die erste detaillierte topographische Karte der Schweiz:
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2018 - Carl Ritter von Ghega (1802-1860) - österreichischer Ingenieur und der Erbauer der Semmeringbahn von Gloggnitz bis Mürzzuschlag:
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2019 - Loránd Eötvös (1848-1919) - ungarischer Physiker und Geophysiker; seine bedeutendsten Forschungen betreffen die Kapillarphysik, die Gravitation und das Erdmagnetfeld.:
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2020 - Piri Reis (ca. 1470-1554) - türkischer Admiral der osmanischen Flotte und Kartograph, er sammelte und erstellte zahlreiche Karten, von denen heute die erst 1929 entdeckte sogenannte Karte des Piri Reis von 1513 die berühmteste ist:
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2021 - Johann Carl Friedrich Gauß (1777-1855) - deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker.
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2022 - Benjamin Banneker (1731–1806) - afroamerikanischer Astronom, Mathematiker, Geodät und Farmer.